Nicht nur ein Fußballer-Problem

Hüftbeschwerdeneines Teakwondo-Kämpfers

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Liebe Leserinnen und Leser,

Zwei Patienten, die dieselbe Erkrankung im Bereich der Hüfte, aber zwei verschiedene Ursachen. In der letzten Woche erzählte ich von einer 30jährigen Frau, in einem Beruf, der auch als „das älteste Gewerbe der Welt“ bezeichnet wird, arbeitete. Ihr Beruf stellte sich am Ende wirklich als Grund für ihre Hüftbeschwerden heraus.

Der heute vorgestellte Patient übt die Kampfsportart „Tae Kwon Do“ auf europäischer Ebene (dritter bei den Europameisterschaften) aus.

Seit drei Monaten klagt der 32jährige Spitzensportler über Schmerzen in der lateralen Leistenregion. Die Beschwerden waren nach einem Sprung aufgetreten, bei dem er aus Flexionshaltung der rechten Hüfte eine kräftige Außenrotation durchführte.

Sein intensives Training musste er mehrmals für eine Woche unterbrechen, ohne dass die Beschwerden dadurch abnahmen. Der Hausarzt und ein hinzugezogener Physiotherapeut gingen von einer Bursitis iliopectinea aus, die allerdings nicht behandelt wurde.

Inspektion und Palpation ergaben keinerlei Besonderheiten.

Funktionsprüfung

Die Funktionsuntersuchung ergab schmerzhafte Flexion und Innenrotation gegen Widerstand mit Schmerzverstärkung bei Kombination dieser Bewegung.

Die spezielle Palpation ergab schließlich den bekannten Schmerz im Bereich der Ursprungssehne des Muskulus sartorius.

Die Diagnose lautete: Insertionstendopathie des Muskulus sartorius.

Therapie: Wie im letzten Fallbeispiel der 30jährigen Frau führten auch hier einige Querfriktionen und Dehnübungen zum gewünschten Ergebnis, so dass unser Patient bereits nach zwei Wochen beschwerdefrei war.

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Nachbetrachtung:

Die Insertionstendopathie des Muskulus sartorius ist eine typische, aber doch seltene Sportverletzung, die hauptsächlich bei Fußballspielern anzutreffen ist.Dass sie auch bei anderen Sportarten beziehungsweise bei nicht sportlichen Aktiven vorkommen kann, verdeutlichen die beiden geschilderten Fälle.

An diesen zwei Fallbeispielen zeigt es sich wieder einmal, wie unersetzlich eine gute klinische Untersuchung und die Kenntnisse der Anatomie sind.

In diesen Fällen würde ich noch Nachsorge betreiben und die Patienten für Schmerzfrei-Übungen begeistern, damit mögliche Rezidive eingeschränkt werden können.

Ihr Hubert Brüderlein

Grafikquelle: https://de.123rf.com/ © Ievgen Onyshchenko, © Svyatoslav Lypynskyy

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