Liebe Leserinnen und Leser,
Schon als Berufsanfänger bekam ich immer mehr austherapierte, schwierige Schmerzpatienten wie Erich, den 28jährigen Krankenpfleger mit chronischen Schulterschmerzen. Mit diesem Patiententyp ist man als Therapeut ohne große klinische Erfahrung relativ schnell überfordert.
Deshalb habe ich mir zwei erfolgreiche Werkzeuge zur Lösung dieser Patientenprobleme zugelegt.
- Lebenslanges Lernen
Ich habe bis zum heutigen Tage unendlich viele Fortbildungen besucht und mich zusammen mit meinen Patienten weiterentwickelt. - Ich habe mir in all den Jahren ein großes Netzwerk von Ärzten, Heilpraktikern und Therapeuten aufgebaut, um gemeinsam schwierige Patientenprobleme lösen zu können.
Wichtig ist es zu erkennen, wo die eigenen Grenzen liegen und wer als Experte im eigenen Netzwerk geeignet ist, gezielt helfen zu können.
Nachdem ich Erich durch meine Behandlung auch nicht weiterhelfen konnte, fuhr ich mit ihm zu einem meiner besten Lehrer. Als mein Lehrer Erich untersuchte, gab er mir weitere Therapieempfehlungen mit.
Diese setzte ich um, jedoch wiederum ohne Erfolg.
Zu dieser Zeit ergaben die Funktionsuntersuchungen ein widersprüchliches Bild:
Aktive und passive Armelevation waren erheblich eingeschränkt.
Die Innen- und Außenrotation waren schmerzhaft, jedoch nicht eingeschränkt.
Im Oktober desselben Jahres erreichten die Beschwerden vor allem nachts ein unerträgliches Ausmaß.
Was ich aufgrund dieses Befundes bereits mit Sicherheit ausschließen konnte war, dass eine Arthrose oder Arthritis vorliegen würde. Warum? Bei einer Arthrose oder Arthritis liegt eine Bewegungseinschränkung im Sinne eines Kapselmusters vor. Was ist ein Kapselmuster in der Schulter (Art. Glenohumeral)? Die passive Außenrotation ist am stärksten eingeschränkt, gefolgt von einer passiven glenohumeralen Abduktion und dann einer passiven Innenrotation. Das Verhältnis dieser Einschränkung ist 3:2:1.
Nun was tun? Erich hatte seit langer Zeit starke Schulterschmerzen und keiner konnte helfen. In meiner Verzweiflung rief ich einen mir bekannten Radiologen an und befragte diesen zu Erichs Beschwerden. Erst seine Erfahrung brachte die überraschende Lösung, von der ich im nächsten Blog berichten werde.
Ihr Hubert Brüderlein