Wie sieht eine gute klinische Schulteruntersuchung aus?

Wie sieht eine gute klinische Schulteruntersuchung aus?

© Hubert Brüderlein

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Um bei Schulterschmerzen ein Impingementsyndrom eindeutig zu indentifizieren, braucht es eine ursachenbezogene, ausführliche Diagnostik. Aber wie sieht diese aus?

Eine gute klinische Schulteruntersuchung gliedert sich in fünf Bereiche:

  1. Inspektion (Sichtbefund)
  2. Palpation (Tasten)
  3. Anamnese (Krankheitsvorgeschichte)
  4. Funktionsprüfung (Klinische Tests)
  5. Arbeitsdiagnose (die Auswertung der Untersuchung)

Der wichtigste Untersuchungsabschnitt ist die Anamnese (Krankheitsvorgeschichte). Je besser die Qualität der Fragen, desto wahrscheinlicher bekommt man die relevanten Antworten.
In der Anamnese werden vor allem die W-Fragen gestellt. Z. B.:

  • Wo haben Sie ihre Schmerzen? (Lokalisation)
  • Seit wann haben Sie Schmerzen?
  • Wann treten Schmerzen auf? (bei Belastung/Ruhe/Nacht)?
  • Wie alt sind Sie? (Weil nur bestimmte Erkrankungen in bestimmten Altersbereichen auftreten!)
  • Was verschlimmert Ihre Schmerzen?
  • Was reduziert Ihre Schmerzen?
  • Wie lange halten Ihre Schmerzen an?
  • Wie sind Ihre Schmerzen entstanden?
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Nach der Anamnese folgt die körperliche Untersuchung. Eine Funktionsuntersuchung wird durchgeführt mit aktiven, passiven Bewegungen und Widerstandstests. Häufig findet man beim Impingement schmerzhafte Widerstandstests und schmerzhafte aktive und passive Tests. Nach einer klinischen Untersuchung stellt man sich zuerst die Frage: Gibt es eine Bewegungseinschränkung? Wenn ja, dann lautet die nächste Frage: Ist diese Einschränkung im Sinne des Kapselmusters? Wenn nein, dann denkt man zuerst solange an ein Impingement, bis das Gegenteil bewiesen ist.

Sollten noch Unklarheiten vorhanden sein, dann bedient man sich entweder weiterer Zusatztests oder der apparativen Diagnostik wie z. B. dem Röntgen, Ultraschalluntersuchung oder MRI-Untersuchung. Diese Zusatzuntersuchungen machen jedoch nur Sinn, wenn eine gute klinische Untersuchung vorausgegangen ist. Nach der Diagnositik wir ein Therapieplan festgelegt.
Welche Therapiemöglichkeiten beim Impingement eingesetzt werden, können Sie im nächsten Blog-Beitrag lesen.

Ihr Hubert Brüderlein

Grafikquelle: @ Hubert Brüderlein

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