Der Königsweg zur Schmerzfreiheit

Wie Biofeedback-Training die Schmerztherapie ergänzen kann

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Wie Sie wissen, wende ich seit Jahren die Liebscher & Bracht Schmerztherapie sehr erfolgreich in meiner Praxis an. Was hat mich von dieser Methode eigentlich so nachhaltig überzeugt? Es ist das erstaunlich einfache wie logische Erklärmodell von Dr. med. Petra Bracht und Roland Liebscher-Bracht darüber, was Schmerz eigentlich ist und wie er funktioniert. In den letzten Blog-Texten habe ich über die ebenso erstaunlichen Möglichkeiten von Biofeedback und Neurofeedback geschrieben. Letztere sind durchaus auch geeignet, die nachhaltigen Therapieerfolge der Liebscher und Bracht Schmerztherapie zu unterstützen.

© Hubert Brüderlein - Presse Sollfrank

Der Zusammenhang dürfte klar sein: Beiden Methoden liegt die Erkenntnis zugrunde, dass unter anderem der Tonus in der Muskulatur und in den Faszien entscheidend für die Schmerzentstehung ist und – positiv beeinflusst – zu Schmerzlinderung führen kann. Gemeinsam ist beiden Therapieansätzen aber genauso, dass die Eigenverantwortung und der aktive Handlungsspielraum des Patienten während und nach der Therapie entscheidend sind.

Wie verstehen Liebscher und Bracht Schmerz? In ihrem alternativen Schmerzerklärungsmodell gehen sie davon aus, dass Schmerz in vielen Fällen eben NICHT von geschädigten Strukturen ausgeht, sondern von einer Fehlspannung bzw. Fehlprogrammierung der Muskulatur und der Faszien. Diese führt zu einem sogenannten Alarmschmerz. Das klingt simpel, ist aber eine sehr gute Nachricht für Schmerzpatienten. In meiner Praxis wende ich regelmäßig erfolgreich die Liebscher und Bracht Methode bei „austherapierten“ Patienten an. Das sind Menschen, die teilweise eine jahrelange Odyssee durch alle möglichen Praxen hinter sich haben, ohne dass ihnen mit ihrem Schmerz geholfen werden konnte. Oft sind die Aussagen der Medizin: Die Ursache der Schmerzen kann nicht lokalisiert werden. Oder: Die Schmerzen sind Folge einer nicht rückgängig zu machenden strukturellen Schädigung und deshalb nur mit Schmerzmitteln dämpfbar.

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Meine Erfahrung ist, dass diese Sackgasse in sehr vielen Fällen gar keine Sackgasse sein muss. Die Biofeedback-Methode zeigt, dass jeder Mensch mit ein wenig Anleitung sogar seine unbewussten Körperfunktionen wie Herzschlag, Gefäßweite oder eben Muskelspannung aktiv selbst beeinflussen kann. Sich auf diese „Arbeit“ einzulassen, ist aber vor allem für Menschen schwer, die durch chronische Schmerzen bereits psychisch zermürbt sind. Die Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht macht hier zunächst mit der Schmerzpressur einen ersten hocheffektiven Schritt, akute Schmerzzustände aufzulösen. Diese Schmerzreduktion wird mit speziellen Engpassübungen konsolidiert. Danach hat der Patient den Kopf frei, um mit der Liebscher und Bracht Bewegungstherapie den Therapieerfolg langfristig selbst zuhause zu sichern und eine erneute Fehlprogrammierung von Muskeln und Faszien zu verhindern. Aktives Biofeedback-Training kann dies zusätzlich unterstützen. Liebscher und Bracht betonen, dass zusätzlich dazu eine Lebenswandelveränderung in Sachen, Bewegung, Ernährung und Stressmanagement der Königsweg der Schmerzfreiheit ist. Und auch die Biofeedback-Therapeuten sagen klar und deutlich, dass ihre Methode, konsequent angewandt, das Leben und das eigene Wohlbefinden elementar verbessern kann. Warum das nicht nur aus der Krankheit heraus gilt, sondern auch für „gesunde“ Menschen, möchte ich im kommenden Blog-Artikel erklären.

Ihr Hubert Brüderlein

Grafikquelle: Presse Sollfrank; https://stock.adobe.com/de/ © adimas

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