Länger leben ist ein Gesamtpaket

Alltagsbewegung,Gelassenheit, gute Freunde und Lebenssinn lassen uns gut alt werden

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Der Bestseller-Autor Dan Buettner hat in einer langjährig angelegten Studie vier Regionen in der Welt ausgemacht, in denen es überdurchschnittlich viele Hundertjährige gibt. Er wollte herausfinden, was diese Gegenden eventuell gemeinsam haben.

Ich habe Ihnen in den vergangenen Blogs drei Gegenden vorgestellt und nun möchte ich meine Schlüsse daraus ziehen. Und nun wird es spannend. Was sind die Gemeinsamkeiten dieser drei Kulturen? Was können wir von ihnen lernen? In dieser Zusammenfassung werden Sie erkennen, dass es zum Thema „Altern“ auch eine Menge Irrlehren gibt.

Die erste Irrlehre ist, dass Sport das Leben verlängert. Keiner von diesen Menschen macht Sport, zumindest, nicht so wie wir es zelebrieren. Stattdessen organisieren sie ihr Leben so, dass sie sich ständig zu körperlicher Aktivität anspornen.

Die Frauen aus Okinawa stehen 30 bis 40mal am Tag auf und setzen sich, wenn sie sitzen, auf den Boden. Dort haben sie keine Stühle.

Sarden wohnen in hohen Häusern, da geht es ständig treppauf, treppab. Jeder Gang zum Geschäft oder in die Kirche oder zum Haus eines Freundes ist ein Fußweg und mit körperlicher Aktivität verbunden. Sie leben komfortfrei. Sie können keinen Knopf drücken und die Garten- oder Hausarbeit ist erledigt. Wenn sie Kuchenteig mischen wollen, machen sie es mit den Händen. Das ist körperliche Aktivität. Das verbrennt Kalorien genauso wie Laufen auf dem Laufband.

Wenn Sie einmal körperlich aktiv sind, dann aber mit Genuss. Sie spazieren gern und das ist der einzig gesicherte Weg, geistigen Verfall abzuwenden. Die meisten Sarden haben einen Garten. Sie haben es raus, ihr Leben so einzurichten, damit sie die richtige Perspektive haben. Jede dieser Kulturen nimmt sich Zeit, um runter zuschalten.

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Die Sarden beten. Die Siebenten-Tags-Adventisten beten. Die Menschen auf Okinawa ehren ihre Vorfahren. Wenn man permanent in Eile oder gestresst ist, dann löst dies eine Entzündungsreaktion im Körper aus, die alles mögliche von Alzheimer bis hin zu Herzerkrankungen verursachen kann.

Alle Menschen in den drei genannten Regionen bauen in ihren Alltag immer wieder kleine Zeiträume, um herunter zu schalten, so wird der Entzündungsstatus in einen Anti-Entzündungsstatus umgekehrt.

Sie haben Worte für den Sinn ihres Daseins, wie „Ikigai“ auf Okinawa. Sie glauben daran, dass das Jahr nach der Geburt (Säuglingssterblichkeit) und das Jahr, in dem sie in Rente gehen, die gefährlichsten sind.

Für diese Menschen ist es wichtig, ihre Bestimmung im Leben zu kennen. So mobilisieren sie in ihrem Leben „etwas“, was ihnen noch zusätzliche sieben Jahre einbringt.

Es gibt keine Ernährungsformel für ein langes Leben. Stattdessen trinken diese Menschen jeden Tag ein Schlückchen, nicht allzu schwer und mit Genuss.

Sie neigen dazu, sich pflanzenbasiert zu ernähren. Das heißt nicht, dass sie kein Fleisch essen, aber jede Menge Bohnen und Nüsse. Und sie haben Strategien, um sich nicht zu überessen. Kleine Mengen, die sie rechtzeitig vom Tisch entfernen.

Eine weitere Grundlage für ihre Langlebigkeit ist die Art wie sie zusammenhalten. Ihre Familie steht über allem, sie kümmern sich um ihre Kinder und alternden Eltern. Sie gehören alle zu glaubensbasierten Gemeinschaften was 4 bis 14 Jahre extra an Lebenserwartung einbringen kann, wenn man seine Rituale mit Überzeugung mindestens vier Mal im Monat praktiziert.

Und die größte Sache ist, dass sie alle zum richtigen Stamm gehören. Sie wurden entweder hineingeboren oder umgeben sich bewusst mit den richtigen Leuten.

Aus den Framingham-Studien ist bekannt, dass man, wenn die drei besten Freunde dick sind, selbst mit 50 % größerer Wahrscheinlichkeit übergewichtig ist oder wird. Das heißt, wenn man sich mit ungesunden Menschen umgibt, kann dies zur Folge haben, dass es sich auf diesen Menschen selbst messbar negativ auswirkt.

Wenn andererseits die Vorstellung von Freunden von Freizeit körperliche Aktivität, Radfahren, Gartenarbeit, gesunde Ernährung mit einschließt, dann hat dies über weite Zeiträume einen großen positiven Einfluss auf diesen Menschen.

Diäten funktionieren nicht. Keine Diät in der Geschichte der Menschheit, hat jemals für mehr als 2 Prozent der Bevölkerung funktioniert. Trainingsprogramme starten für gewöhnlich im Januar und enden normalerweise im Oktober. Wenn es um Langlebigkeit geht, gibt es keine schnelle Lösung in Form einer Pille.

Aber wenn Sie genau darüber nachdenken, sind ihre „FREUNDE„wie ein Langzeit-Abenteuer und deshalb vielleicht das Wichtigste, was sie unternehmen können, um ihrem Leben mehr Jahre zu schenken und diesen Jahren mehr Leben.

Mein Buchtipp zum Thema:

The Blue Zones: Lessons for Living Longer From the People Who’ve Lived the Longest
ISBN: 978-1426207556
Dan Buettner


Ihr Hubert Brüderlein

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