Training macht die Knorpel zu guten Stoßdämpfern

Aufbau und Anpassungsfähigkeit eines Knorpels

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Man unterscheidet drei verschiedene Knorpelarten: Hyaliner Knorpel, Faserknorpel, Elastischer Knorpel.

Hyaliner Knorpel

Der Hyaline Knorpel überzieht die Gelenkenden der Knochen, um dort das möglichst reibungsarme Gleiten und die Lastverteilung zu unterstützen. Der Knorpel ist sehr wasserreich und hat einen Wasseranteil von 65 % bis 80 %. Sogenannte Proteoglykane (große Zucker- und Eiweißmoleküle) haben die Eigenschaft, viel Wasser im Knorpel binden zu können.
Aufgrund ihrer hohen Wasserbindungskapazität sind Proteoglykane Gleitmittel in Gelenken und erfüllen eine raumfüllende Wirkung als Grundsubstanz von Knorpel, Sehnen und Gelenken. Im menschlichen Gelenkknorpel bewirkt Trainingeine Dickenzunahme, also auch eine größere Wasseraufnahme (durch Proteoglykane) und damit eine bessere Stoßdämpferfunktion auf den darunterliegenden Knochen.
Bei relativ kurzzeitigem Anstieg der Trainingsbelastung kann der Knorpel sofort und vorübergehend seine mechanischen Eigenschaften mittels Wasseraufnahme (aus der Innenwand der Gelenkskapsel) erhöhen, damit die Belastungen auf den Knorpel entsprechend abgefangen werden können. Nach dem Abklingen der Belastung geht der Flüssigkeitsgehalt des Knorpels wieder auf seinen Ausgangswert zurück.

Da der Gelenksknorpel keine eigene Blutversorgung hat, ist dieser von einem regelmäßigen Saug-Pumpmechanismus abhängig. Durch den ständigen Wechsel von Belastung und Entlastung werden Nährstoffe in die Knorpelsubstanz transportiert und die Abfallstoffe entsorgt.

© Adobe Stock - Thomas Madel

Lange einseitige Belastungshaltungen ( sitzende oder stehende Berufe) oder immer wiederkehrende Bewegungsabläufe (z. B. beim Sport – Marathonlauf) verhindern einen natürlichen Stoffwechsel des Knorpels und fördern somit seinen Abbau und die Entstehung von Gelenksarthosen.
Jetzt kommt sicher die Frage: Ich muss aber bei meiner Arbeit die ganze Zeit stehen oder sitzen. Was soll ich tun? Ich kann doch deswegen meinen Beruf nicht aufgeben? Darf ich denn keinen Marathon mehr laufen?
Wie immer im Leben gibt es Lösungsmöglichkeiten. Die einseitigen Bewegungsmuster im Beruf und im Sport können durch regelmäßige Bewegungspausen ausgeglichen werden. Wenn man das Schlafen mitzählt, dann verbringen die meisten Menschen ca. 15 Stunden am Tag in einer sitzenden Position.
Viele Menschen schlafen in Seitenlage, dass dem Sitzen entspricht. Die Folge ist u. a. ein stark verkürzter Hüftbeugemuskel und Gesäßmuskel. Das bedeutet, dass schon im Ruhezustand der Druck im Gelenk erhöht ist und somit die Nährstoffzufuhr eingeschränkt ist.
Warum sind die Hüftarthrosen die Nummer 1 aller Arthrosen (Häufigkeit)? Durch unseren Lebensstil (Einseitigkeit – Haltung/Bewegung) lassen wir unseren Gelenksknorpel langsam verhungern. Somit verändert sich auch die Anpassungsfähigkeit des Gelenksknorpels und baut sich ab. Die Anpassungsfähigkeit des Gelenkknorpels wird immer weniger. Es kommt vielmehr zur degenerativen Zerstörung des Knorpelgewebes.

In der Praxis haben sich die sogenannten Engpassübungen oder bestimmte Liebscher & Bracht® Bewegungstherapie Übungen im Stehen bestens bewährt. Durch diese Übungen werden gezielt muskuläre und fasziale Fehlspannungen beseitigt und somit die Nährstoffversorgung für den Gelenksknorpel sichergestellt.
In den letzten fünf Jahren konnten wir durch die tägliche Praxis sehr gute Erfahrungen mit diesem Bewegungskonzept machen und somit eine sehr gute Lösungsmöglichkeit für Menschen anbieten, die durch Beruf und Sport für Gelenksprobleme prädestiniert waren.

Fazit: Die Anpassungsfähigkeit des Knorpels ist hauptsächlich abhängig von einer optimalen Ernährung (Zellstoffwechsel). Dies kann man durch gezielte regelmäßige und hochwertige Bewegungsformen ( Liebscher & Bracht® Bewegungstherapie) sehr gut beeinflussen. Das Thema Ernährung darf ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden (siehe meine Artikel zum Thema Arthrose – Eckhard Fisseler in diesem Blog).

Ihr Hubert Brüderlein

Grafikquelle: https://stock.adobe.com/de/ © Thomas Madel; © Arthur Braunstein

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