Bei Schmerzen NICHT inaktiv werden

Widersprüchliche Befunde in der täglichen Praxis, Teil 3

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Meine Praxiserfahrung zeigt immer wieder, dass sogenannte strukturelle Anomalienoder Veränderungenz. B. an der Wirbelsäule selten Rückenschmerzen auslösen.

Es gibt Patienten, die in meine Praxis zur Behandlung kommen und mir berichten, dass bei ihnen noch ein zusätzlicher Wirbel entdeckt worden ist und deshalb nun die Schmerzen erklärbar sind. Andere strukturelle Diagnosen sind oftmals Bandscheibenvorfälle, Arthrosen oder Wirbelkanalstenosen.

Daraus folgen oftmals Ermahnungen und Verbotevon Ärzten, Therapeuten oder anderen medizinischen Spezialisten.

Folgende Hinweise werden immer wieder gegeben:

Nicht krumm sitzen.
Auf jeden Fall ein Hohlkreuz (Lordose) vermeiden.
Beim Bücken immer in die Hocke gehen.
Beim Heben den Rücken immer gerade halten.
Laufen ist schlecht für den Rücken.
Bei Rückenschmerzen unbedingt alle anstrengenden Sportarten vermeiden.
Eine starke Muskultur im unteren Rücken schützt vor Rückenschmerzen.
Kein Kraul oder Brustschwimmen.
Vom Bett immer nur über die Seite aufstehen.
Nur das gerade Sitzen ist richtig.

Durch diese „Verbote“ und Gebote werden die Patienten meiner Erfahrung nach aber immer ängstlicher und inaktiver. Durch Inaktivität und Angst baut der Körper immer mehr ab. Dadurch erhöhen sich die Spannungen im faszial-muskulären Gewebe. Kann der Körper diese erhöhte Spannung nicht mehr ausgleichen, dann spricht der Körper in Form von Schmerzen zu uns. Er sagt: Schädigung droht, bitte mache gezielt etwas dagegen! Doch nach den bildgebenden Untersuchungen (Röntgen, CT, Kernspintomographie) werden viele Patienten durch Ermahnungen, Verbote und Medikamente ruhiggestellt.

Aber was machen die Schmerzmittel? Sie nehmen vielleicht einen Teil oder kurzfristig den kompletten Schmerz weg – jedoch nur symptomorientiert.

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Die Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht®versucht dagegen, bei einer der häufigsten Ursachen für viele Schmerzen anzusetzen: Fehlspannungen in der Muskulatur und in den Faszien. Wie schon in den letzten beiden Blog-Einträgen mit Beispielen gezeigt, kann das sehr häufig zu erstaunlichem Behandlungserfolg führen.

Trotz dieser Erfahrungen aus der Praxis wird häufig eine strukturelle, sichtbare Veränderung durch Röntgen, Kernspin oder andere apparative Geräte diagnostiziert und aus Zeitgründen oder aus Unkenntnis zur Schmerzursache erklärt, ohne dass diese Ursächlichkeit auch klar bewiesen wäre.

Diese Problematik erfordert aus unserer Sicht dringend ein Umdenken in der Medizin, sonst werden Probleme in Form von Kosten, fehlendem Behandlungserfolg und schwindender Glaubwürdigkeit die soziale Gemeinschaft vor nicht mehr zu lösende Probleme stellen.

Ihr Hubert Brüderlein

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