Liebe Leserinnen und Leser,
Migräne ist eine häufig stark behindernde, primäre Kopfschmerzerkrankung. Sie kann in zwei Hauptformen unterteilt werden.
a. Migräne ohne Aura
Diese wiederkehrenden Kopfschmerzen äußern sich in der Form, dass diese Attacken mehrfach innerhalb von vier bis 72 Stunden auftreten. Dies äußerst sich typischerweise einseitig bei mäßiger bis starker Intensität. Oft werden pulsierende Schmerzen beschrieben, die einseitig lokalisiert sind. Diese Symptome können mit Lärmüberempfindlichkeit, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit einher gehen. Körperliche Routineaktivitäten verstärken oftmals die Intensität der Kopfschmerzen.
b. Migräne mit Aura
Die typische Aura beinhaltet Störungen mit Beeinträchtigung des Sehvermögens mit oder ohne sensible Störungen. Es können auch Sprachstörungen auftreten. Dieser Migränekopfschmerz entwickelt sich allmählich. Die Dauer ist meist auf weniger als eine Stunde begrenzt.
Berühmte Menschen wie z. B. Wilhelm Busch, Charles Darwin, Sigmund Freud, Karl Marx, Friedrich Nietzsche, Alfred Nobel, Hildegard von Bingen oder die Königin Elizabeth 2. von England waren von Migräne geplagt.
Wie kann Migränepatienten geholfen werden?
Eine Migränetherapie durch einfaches, passives Konsumieren eines oder mehrerer Medikamente geht langfristig nicht gut. Der Patient muss wissen, an welcher Kopfschmerzart er leidet. Es ist durchaus möglich, dass er an zwei oder mehr Kopfschmerzarten leidet. Der Kopfschmerzpatient braucht deshalb eine ausführliche, individuelle Beratung.
Das Beratungsgespräch muss mehrere Punkte beinhalten:
- Aufklärung, an welchen Kopfschmerzformen er leidet
- wieso gerade er erkrankt ist und
- welche Ursachen die Kopfschmerzen haben.
Arzt, Therapeut und der Patient, sind gleichermaßen gefordert in der Diagnostik und Therapie. Die wichtigste Aufgabe ist die klare Dokumentation über den bisherigen Verlauf der Kopfschmerzanfälle. Jeder Patient kann Erfolg haben in der Kopfschmerztherapie.
Die Voraussetzung dafür ist, dass er den für sich individuell geeignetsten Weg findet. Das gleiche gilt für jeden Arzt. Der niedergelassene Arzt kann den gleichen therapeutischen Erfolg in seiner Sprechstunde wie ein Kopfschmerzspezialist erzielen, wenn er nur bei einer bestimmten Erkrankung die richtige Therapie einsetzt.
Ein häufiger Fehler in der Migränetherapie ist es, den Patienten mit wiederholten diagnostischen Maßnahmen zu verunsichern. Der Patient spürt daraufhin oftmals die Unsicherheit des Untersuchenden.
Kein Patient darf erwarten, dass ohne sein Zutun, nur durch Einnahme von Medikamenten, adäquate Therapieeffekte in der Migränetherapie erzielt werden können.
Verhaltensmedizinische Maßnahmen sind essentiell in der Therapie der Migräne. In aller Regel werden zur Erreichung eines optimalen Therapieerfolges medikamentöse Therapiemethoden und verhaltensmedizinische Therapiemethoden parallel eingesetzt.
Bleiben Sie gesund und neugierig!
Ihr Hubert Brüderlein