Rauchen, übermäßiges Essen oder Extremsport sind in vielen Fällen Ersatzbefriedigungen. Meist steckt ein Mangel an Selbstliebe dahinter. Ich kenne Menschen, die für ihren Körper alles Mögliche tun, sie gehen ins Fitness-Studio, Essen gesund, lassen sich massieren und machen täglich ihre Körperübungen. Jedoch lassen sie ihre Seele und den Geist hungern.
Wiederum haben andere Menschen ihre Seele entdeckt und schweben den ganzen Tag auf ihrer Wolke, meditieren und vergessen ihre Rechnungen zu zahlen, kündigen ihren Job und suchen ihr Heil ausschließlich in der Spiritualität.
Die dritte Gruppe füttert ständig ihren Geist durch das Lesen von Büchern, das Lernen von Sprachen oder anderen intellektuellen Dingen. Ganzheitlich zu leben heißt, mir bewusst zu sein, dass ich eine Dreiheit bin aus Körper, Geist und Seele. Keines von diesen Elementen ist wichtiger. Alle drei sind gleichrangig und gleichwertig.
Ganzheitlich zu leben, bedeutet auch ehrlich sein, gewahr sein und Verantwortlichkeit zu übernehmen. Was bedeutet das?
Ehrlichkeit ist nichts für Feiglinge. Wir müssen entschlossen sein, die Wahrheit zu sagen. Das verlangt massive Entschlusskraft. Wir müssen die Stärke haben, all die Konsequenzen zu ertragen, die sich aus unserem Entschluss und unserer Bereitschaft, unter allen Umständen die Wahrheit zu sagen, ergeben mögen.
Ehrlichkeit trägt zur positiven persönlichen Weiterentwicklung bei. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, immer wenn ich die Wahrheit gesagt habe, haben ich und mein Umfeld langfristig profitiert.
Gewahr sein ist ein weiterer wichtiger Baustein für ein ganzheitliches Leben. Gewahrsein ist ein Seinszustand, daraus kann letztlich ein Geisteszustand werden. Gewahrsein baut auf drei Stationen auf:
Hoffnung Glaube Wissen
Der Begriff des Gewahrseins wird auch verstanden als sensibel zu sein für die Erfahrung und Wahrnehmung anderer und insbesondere für die Erfahrung, dass ich andere Menschen stimulieren kann, sich weiterzuentwickeln .
Bin ich in meiner Mitte, bin ich im Hier und Jetzt, bin ich mit der Natur verbunden, dann hoffe oder glaube ich nicht nur, dass mein Entschluss vielleicht richtig war, sondern ich habe das tiefe innere Wissen, dass es die richtige Entscheidung war.
Je mehr ich dieses tiefe innere Wissen habe, desto mehr bin ich verantwortlich für das, was hier und jetzt vor sich geht. Dies bringt uns zum dritten Punkt, die Verantwortlichkeit. Und darüber möchte ich nächste Woche schreiben.
Ihr Hubert Brüderlein