Das Wort „Faszien“ bedeutet „verbinden“. Früher gebrauchte man deshalb das Wort „Bindegewebe“ dafür. Doch auf dem internationalen Faszienkongress im Jahre 2007 in Kanada wurde beschlossen, das Bindegewebe umfassender unter der Bezeichnung „Faszien“ zu bezeichnen.
Zu den Faszien gehören auch Sehnen, Bänder, Kapseln und im weiteren Sinne sogar die Knochen. Ich hatte vor 30 Jahren noch gelernt, dass das Bindegewebe eine rein passive Funktion inne habe und vor allem als Verpackungs- bzw. Füllmaterial diene. Durch neue Messmethoden gelangten die Wissenschaftler aber zur Einsicht, dass die Faszien viel mehr können.
Faszien bestehen aus Wasser, Kollagen und Verbindungen aus Eiweiß und Zucker. Ein weiterer Bestandteil ist ein bestimmter Klebstoff. Vom Strukturaufbau sind die Faszien einzigartig. Die Faszien werden sehr stark durch tägliche Reize beeinflusst. Sie zeichnen sich durch eine hohe Gleit- und Reißfähigkeit aus. Durch eine typische Scherengitterstruktur wird diese maximale Reißfähigkeit bzw. Dehnfähigkeit ermöglicht.
Bei körperlicher Inaktivität, schlechter Ernährung, anhaltendem Stress, einseitiger Körperhaltung oder zu hohen intensiven Belastungen (z. B. Leistungssport) lässt die Belastungsfähigkeit der Faszien nach. Durch diesen Elastizitätsverlust können viel eher Verletzungen bzw. Überlastungen und somit Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates entstehen.
Faszien durchdringen den ganzen Körper und verbinden diesen in seiner Gesamtheit bis zur kleinsten Zelle. Eine sehr wichtige Funktion für die Faszien spielt das Wasser. Ist der Wassergehalt gestört, so hat dies erhebliche Nachteile für den Körper.
Der Wasserhaushalt der Faszien wird das Thema unseres Blogs in der kommenden Woche sein. Bleiben Sie neugierig!
Ihr Hubert Brüderlein