Liebe Leserinnen und Leser,
heute möchte ich von einer Schulter-OP berichten, die in diesem Bereich am häufigsten durchgeführt wird. Eine Patientin entschied zusammen mit ihrem Operateur, ihre linke Schulter wegen der Diagnose „Impingement“ operieren zu lassen. Die Patientin hatte über viele Monate Schulterschmerzen, bedingt durch ihre körperliche Arbeit am Fließband.
Nach der Operation kam sie zur Nachbehandlung in unsere Praxis. Meine Kollegin behandelte die Patientin mit Manueller Therapie, einer speziellen Schmerztherapie, mit bestimmten Übungen zur Entlastung des subacromialen Raumes und informierte sie über den üblichen Verlauf der Therapie. Sie bekam auch noch ein Übungsprogramm mit nach Hause.
Der Genesungsprozess entwickelte sich zäh. Sie hatte immer wieder Schmerzen und die Bewegungseinschränkung machte ihr sehr zu schaffen. Meine Kollegin bat mich, einen Blick darauf zu werfen.
Während meiner Untersuchung entdeckte ich ein schmerzhaftes Kapselmuster. Ein schmerzhaftes Kapselmuster ist immer ein Hinweis für eine Arthritis. In diesem Fall handelte es sich um ein traumatisches Kapselmuster. Warum traumatisch? Weil jede Operation ein Trauma darstellt.
Speziell nach solchen Operationen sehe ich oftmals eine Bewegungseinschränkung im Sinne eines Kapselmusters. Was bedeutet das?
Bis die Bewegungseinschränkung vollständig zurückgeht, dauert es nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen 9 bis 12 Monate. In der Regel ist der Dauerschmerz schneller weg. Die Bewegungseinschränkung geht langsamer zurück.
Ich habe dieser Patientin den Sachverhalt erklärt, versucht, ihr die Angst zu nehmen, und ihr eine günstige Prognose geschildert. Lesen Sie in den nächsten Blogs, wie es mit der Patientin weiter ging.
Ihr Hubert Brüderlein