Glückliche Laufkundschaft – Medizin kommt in Bewegung

Wie ein Psychiater Pillen durch ein Laufband ersetzte

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Bisher empfahlen Ärzte körperliche Aktivitäten meist, um Krankheiten vorzubeugen. Doch zunehmend erkennen Alzheimerforscher, Herzmediziner, Orthopäden, Hausärzte und Onkologen: Bewegung hilft Menschen auch dann, wenn sie schon erkrankt sind – häufig besser als teure Tabletten und Hightech-Medizin. Ich möchte Ihnen gerne eine Zusammenfassung aus einem Spiegel-Artikel (5/2006) geben, um die Notwendigkeit von Bewegung darzustellen.

Der kalifornische Psychiater Wayne Sandler hat ebenfalls diese Notwendigkeit erkannt. In seinem Arbeitszimmer stehen zwei Laufbänder. Immer wieder haben ihm Patienten gesagt, wie wohl sie sich fühlen, wenn sie sich einmal richtig bewegen. Doch Gemütskranke klagten oft, sie fänden keine Zeit oder fühlten sich einfach zu labil, um Sport zu treiben.
Aus diesem Grund beschloss Sandler, seine Gesprächstherapie mit körperlicher Ertüchtigung zu kombinieren.
Zwar verschreibt Sandler einigen seiner Patienten nach wie vor Psychopillen wie die Modedroge Prozac. Jedoch ist er davon überzeugt, dass Bewegung mitunter eine gestörte Gehirnchemie besser ins Gleichgewicht bringt als Medikamente . Seine Laufkundschaft jedenfalls sei begeistert, berichtet der Psychiater, der das Training mittlerweile wie eine Arznei verschreibt:
„Bewegung wird jetzt Ihre Medizin sein – und Sie brauchen davon jeden Tag mindestens 30 Minuten.“

Mein Fazit:

Viele Psychiater, die in Liebscher & Bracht® Schmerztherapie ausgebildet worden sind, bestätigen bewegungsbedingte Behandlungserfolge auf unseren Partnertreffen. Ein typischer Kommentar ist: „Seit ich die Schmerztherapie mit Bewegungsübungen durchführe, halbiert sich die Gesprächszeit und die Patienten sind in den Behandlungserfolgen besser und stabiler .“

Ich habe leider immer wieder feststellen müssen, dass psychisch kranke Menschen vorwiegend mit Medikamente ruhiggestellt werden. Somit lässt man eine natürliche Heilmethode durch Bewegung einfach brachliegen.

Auch Carolyn Kaelin glaubt an die Heilkraft der Bewegung. Die Mutter zweier Kinder lebt in Boston. Im Sommer 2003 erkrankte sie an Brustkrebs. Da war sie gerade 42 Jahre alt. Eine Chemotherapie, fünf Operationen einschließlich der chirurgischen Entfernung der Brüste haben die Frau nicht davon abhalten können, so häufig wie möglich ins Fitnessstudio zu gehen und jeden Tag zur Arbeit zu laufen: “ Es ist die eine Sache, die ich für mich tun kann, von der ich weiß, dass sie nützlich ist „. Kaelin kennt sich aus. Sie gehört zu den bekanntesten Brustkrebs-Chirurginnen der USA und leitet das Comprehensive Breast Health Center des Brigham and Women’s Hospital das zur Harvard Medical School gehört.
Eine wachsende Zahl von Studien zeigt: Körperliche Bewegung kann das Leben von Brustkrebspatientinnen verlängern und die Wahrscheinlichkeit von Rückfällen verringern.

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Fazit: Bisher empfahlen Ärzte körperliche Aktivität und Sport meist als Prophylaxe, um den Ausbruch von Krankheiten und Leiden zu vermeiden. Doch seit kurzem kommt Bewegung in die ganze Medizin. Psychiater und Onkologen, ebenso Orthopäden, Demenzforscher und Kardiologen erkennen: Den Körper in Gang zu setzen, hilft Menschen auch dann, wenn sie schon längst krank sind.
Aufgrund unserer Ausbildung, sind wir Physiotherapeuten dafür prädestiniert, Menschen mit und ohne Erkrankungen in Bewegung zu bringen und in Bewegung zu halten . Durch unsere Ausbildungskenntisse können wir in Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Bereichen hier ein sehr großes und interessantes Feld abdecken und einen großen Nutzen bieten.

Ihr Hubert Brüderlein

Grafikquelle: https://stock.adobe.com/de/ © pershing; © Sebastian Kulitzki

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