Muskeln als Versicherung gegen das Altern

Studien zeigen: Für Bewegung ist es nie zu spät

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Liebe Leserinnen und Leser,

das Leben ist ein endloser Flug ins All … In den beiden letzten Blogs habe ich erklärt, warum langes Sitzen sich ähnlich negativ auf das Altern auswirkt wie die Schwerelosigkeit. Leider ist diese unfreiwillige Schwerelosigkeit eine weit verbreitete Volkskrankheit.

In den westlichen Industrienationen sitzen die berufstätigen Menschen bis zu 10 Stunden täglich. Wenn man das Schlafen in Seitenlage mitrechnet, nehmen diese Menschen sitzend bis zu 15 Stunden ein. Warum? In Seitenlage sind die Beine meist angezogen, was muskulär dem Sitzen entspricht.

Sitzen erhöht Potenzstörungen, Blasenstörungen, weil die Bewegung des Körpers durch den Raum den gesamten Beckenboden verändert.

Kennen Sie den Hauptgrund, warum Frauen in Pflegeheime gegeben werden? Inkontinenz. Ein bisschen Schwerkraft am Beckenboden tut viel Gutes. Sitzen mit Übergewicht erhöht das Risiko für Erektionsstörungen, Diabetes, Schlaganfall und Herzerkrankungen.

Das Sitzen verändert die Art, wie das Blut durch die Gefäße fließt. Wenn sie sich durch den Raum bewegen, werden Giftstoffe durch die fließende Lymphe aus dem Körper gespült. Cholesterin verändert sich. Die Art, wie sie Glukose umwandeln, verändert sich. Ihre Zellen erneuern sich. Sie erhalten ihre Muskelmasse zurück.

In einer bahnbrechenden Studie von 1994 im New England Journal of Medicine wurde folgendes herausgefunden: Wenn man mit über 90-Jährigen Gewichtstraining im Altersheim machte, erhöhte sich die Muskelmasse erheblich. Die Folge war, sie konnten alleine aufstehen und auf die Toilette gehen.

Im Alter von 90 Jahren haben viele Menschen über die Hälfte ihrer Muskelmasse verloren. Das hat nichts mit dem Alter zu tun. Es hat damit zu tun, dass Sie sie nicht nutzen, sondern den ganzen Tag sitzen. Die Folge ist, dass die Muskelmasse in ihren Beinen durch Fett ersetzt wird.

Welche Lösungen bieten sich an? – Stehen sie für 10 Minuten pro Stunde auf! Hier einige Praxisbeispiele.

Sie können Blumen gießen, Autowaschen, mit dem Hund spazieren gehen, auf einem Bein stehen, Kniebeugen machen, ihre Katze hochheben, herumtanzen oder aufräumen und sich dabei bücken. Unterbrechen sie regelmäßig Ihr Sitzen und Ihre Gesundheit wird es ihnen danken.

Mein Fazit: Selbst mit einer Stunde Sport am Tag können Sie die 10 bis 15 Stunden Fehlhaltung im Sitzen, zwar nicht völlig ausgleichen. Miniunterbrechungen von 10 Minuten pro Stunde sorgen aber dafür, dass im Gehirn keine bleibenden fehlerhaften Bewegungsmuster aufgebaut werden. Wenn Sie noch mehr zum Thema Sitzen und das Altern wissen möchten, dann empfehle ich Ihnen die Bücher von Christiane Northrup: „Göttinnen altern nicht“, (ISBN: 978-3442341825) und Joan Vernikos: „Sitzen gefährdet Ihre Gesundheit“, (ISBN: 978-3867311625)

Ihr Hubert Brüderlein

Grafikquelle: amazon.de; https://de.123rf.com/ © Alessandro Biascioli

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