Liebe Leserinnen und Leser,
zum vierten Mal beschäftigt uns heute der Tennisarm oder Tennisellenbogen, wie diese Beschwerden auch genannt werden. Doch welche verschiedenen Typen von Tennisellenbogen gibt es eigentlich?
Klassischerweise gibt es 5 Typen, die wie folgt eingeteilt werden können:
- Typ 1 bezieht sich auf den Ansatz des Muskels Extensor carpi radialis longus. Er hat die Funktion, die Hand anzuheben und Richtung Daumen zu ziehen. Dieser macht in der Regel kaum Probleme beziehungsweise ist nur in einem Prozent der Fälle betroffen.
- Typ 2 bis Typ 4 – Hier können der Ansatz (Typ 2), die Sehne (Typ 3) oder der Muskelsehnenübergang (Typ 4) des Muskels Extensor carpi radials brevis betroffen sein. Die Funktion dieses Muskels ist, die Hand zu strecken (Faustschluss). Von den Typen 2 bis 4 sind 90 Prozent der Patienten mit Tennisarm betroffen.
- Typ 5 – Hier ist der Muskel extensor digitorum communis betroffen. Seine Funktion ist, die Finger zu strecken. Bei der Handstreckung ist er auch mitbeteiligt.
Regelmäßig sind die beiden Muskeln extensor carpi radials brevis (Typ 2 bis 4) und der Muskulus extensor digitorum brevis (Typ 5) gleichzeitig betroffen.
Warum ist das so?
Der Grund ist der gemeinsame Ursprung beider Muskeln, die ineinander übergehen. Ein isoliert betroffener Typ 5 ist nicht bekannt. Wenn, dann sind beide gleichzeitig betroffen.
Warum ist die Einteilung der 5 Typen wichtig? Diese Frage führt uns zur Therapie, auf die ich ausführlicher in der kommenden Woche eingehen möchte.
Vorab hier eine weitere Engpassübung für Sie:
Ausgangsstellung: Legen Sie Ihre Hände mit den Handflächen nach unten so auf eine Unterlage, dass die Finger zu Ihrem Körper hinzeigen und die Daumen nach außen gerichtet sind (siehe Bild 01).
Schritt 1:
Dehnung: Halten Sie diese Position 20 Sekunden lang ohne erhöhten Druck auf die Unterlage.
Kräftigung: Erhöhen Sie den Druck Ihrer Handflächen in der Ausgangsposition 10 Sekunden lang auf die Unterlage.
Schritt 2:
Schwerpunkt verlagern: Verlagern Sie Ihren Körperschwerpunkt in der Ausgangslage deutlich nach hinten und halten Sie diese Position 20 Sekunden lang.
Schritt eins und zwei werden viermal wiederholt, so dass sich eine Übungsdauer von 2 Minuten ergibt.
Schritt 3:
Abspeichern: Strecken Sie die Arme nach vorne aus und ziehen Sie die geöffneten Handflächen nach unten und zum Körper hin, 10 Sekunden halten.
Bleiben Sie gesund und neugierig!
Ihr Hubert Brüderlein