Wie sich Mütter glücklich essen

Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft und postnatal

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Kaum ein Mensch ist so erheblichen, nicht nur hormonell bedingten Gefühlsschwankungen ausgesetzt wie Schwangere und junge Mütter. Besonders bekannt sind postnatale Depressionen. Dies ist umso erstaunlicher, als die Geburt eines neugeborenen Lebewesens, eigentlich Glück und Freude auslösen sollte.

Jede zehnte Mutter leidet aber an solchen nachgeburtlichen Depressionen. Und das hat unter anderem auch ernährungsbedingte Gründe. In den USA und in Teilen Europas ist die tägliche Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren besonders niedrig. Diese Fettsäuren kann der Körper nicht selbst produzieren.

Diese Fettsäuren sind jedoch für den Aufbau und die Balance des Gehirns so wichtig, dass der Fötus sie bevorzugt auf dem Weg über die Plazenta aufnimmt. Damit fallen die Reserven der Mutter, die in unserer westlichen Zivilisation ohnehin schon gering sind, im Verlauf der letzten Schwangerschaftswochen dramatisch ab .

Nach der Geburt werden die Omega-3-Fettsäuren als einer der wichtigsten Bestandteile der Muttermilch weiterhin vorzugsweise an den Säugling abgegeben.

Dadurch wird der Mangel bei der Mutter weiter verstärkt. Folgt auf die erste Geburt schnell die zweite Geburt und umfasst die Ernährung in dieser Zeit wenig Fisch oder Leinöl, verliert die Mutter nach der zweiten Schwangerschaft so viel Omega-3, dass die Wahrscheinlichkeit einer Depression für die Mutter sehr groß ist.

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In Südostasien ist die postnatale Depression drei- bis zwanzigmal seltener als in Deutschland, Frankreich oder in den USA. Laut dem führendem medizinischen Fachjournal „The Lancet“ spiegelt dieser Unterschied wieder, was die Wirkung des Verzehrs von Fisch und Krustentieren angeht.

Versuche an Laborratten haben folgendes gezeigt: Lässt man bei der Ernährung Omega-3 Fettsäuren weg , dann ändert sich deren Verhalten binnen einiger Wochen dramatisch. Die Ratten werden ängstlich, erlernen keine neue Aufgaben mehr und geraden in Stresssituationen in Panik. Eine weitere Folge ist das verringerte Lustempfinden.

Neugeborene, deren Gehirn sich in voller Entwicklung befindet, benötigen die Omega-3-Fettsäuren am dringendsten . Eine dänische Studie stellte fest, dass Frauen, die während der Schwangerschaften mehr Omega-3 zu sich nehmen , öfter Kinder mit einem normalen Geburtsgewicht haben und weniger zu Frühgeburten neigen.

Zusammengefasst finden wir heute wissenschaftlich fundierte Hinweise, dass bei Frauen in Ländern, in denen sehr viel Fisch gegessen wird und somit deren Muttermilch deshalb besonders viel Omega-3 enthält , eine nachgeburtliche Depression deutlich seltener auftritt.

Diese Beispiele zeigen einmal mehr, dass fächerübergreifendes Wissen von allen Verantwortlichen in den Gesundheitsberufen weitergegeben werden sollte, damit Gefühlsstörungen z.B. in Form einer Depression frühzeitig und vor allem ursächlich und erfolgreich behandelt werden können.

Ihr Hubert Brüderlein

Grafikquelle: https://stock.adobe.com/de/ © S. Kobold, © Trueffelpix

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