In meiner Artikelreihe über die Grundsätze unserer Firmenkultur kommen wir heute zum dritten wichtigen Punkt nach „Kommunikation“ und „Von den besten Lernen“:
Gemeinschaftsinteresse geht immer vor Einzelinteresse!
Viele Therapeuten suchen nach der Ausbildung ihren Weg und besuchen Fortbildungen, die sie interessieren. Ein Problem ist es, wenn diese Entwicklung nur dem Eigeninteresse dient. So kommen wir wieder ins Zeitalter des EGO.
Aus meiner Sicht macht es nur Sinn, wenn die eigene Entwicklung einem großen Ganzen dient. Die eigene Entwicklung sollte nicht zum Selbstzweck ausarten.
Als Therapeut sollte ich mir Fragen stellen wie z. B.: Was möchte ich mit meiner Arbeit bewirken? Welcher Zielgruppe möchte ich dienen? Welche Rahmenbedingungen brauche ich, um gut arbeiten zu können?
Am Anfang waren es viele professionelle Sportler, die ich betreute. Das war eine interessante Sache. Aber ich sah nach einer gewissen Entwicklungszeit die größere Herausforderung darin, austherapierten, schwierigen Patienten zu helfen.
Konsequenterweise habe ich mir dann möglichst viel Spezialwissen angeeignet. Natürlich interessieren mich noch viele weitere Dinge, jedoch kann ich der Gemeinschaft besser dienen, wenn ich mich nicht verzettle, indem ich zu viele Kurse absolviere, nur um meinen Wissensdurst zu befriedigen.
Während meiner Entwicklungsphase habe ich Kurse gemacht, die mich nicht gleich begeistert haben, jedoch waren diese nötig, damit ich dieses Spezialwissen an Patienten anwenden konnte. In diesem Fall ging mir die Gemeinschaft (Spezialpatienten) vor mein persönliches Interesse.
Auch in unserer Praxis wird das Gemeinschaftsinteresse vor Einzelinteressen gestellt. Ein Beispiel: Wenn ein Therapeut unbedingt Urlaub haben möchte in einem Zeitraum, in dem schon andere Kollegen im Urlaub sind, kann dieser Urlaub nicht genehmigt werden (sonst bekommen die Patienten keine Termine mehr).
Deshalb wird auch um rechtzeitige Urlaubsbeantragung gebeten, damit das Team (Gemeinschaft) nicht überlastet wird.
Arbeitszeiten, Fortbildungen und die eigene Lebensweise sollten im Interesse der Gemeinschaft gestaltet werden.
Ihr Hubert Brüderlein