Liebe Leserinnen und Leser,
in den letzten Wochen haben wir uns mit dem 30jährigen Karateka Hans-Peter beschäftigt. Wegen seiner Leistenschmerzen hatte er seinen Sport aufgeben müssen. Die zunächst diagnostizierte Gelenkschädigung konnte in einer manuellen Anamnese als muskulär bedingter Schmerz identifiziert werden.
Meine Therapieempfehlung:
Hier ist eine spezielle Dehnung der Adduktoren in drei Schritten zu empfehlen. Welche drei Schritte sind dies? Einmal die Dehnung im Wechsel mit Anspannung, wobei der Muskel in Dehnung ist. Die Dehnung erfolgt im Wechsel (dehnen/anspannen) zwei Minuten lang. Danach wird die Bewegung zehn Sekunden abgespeichert.
Desweiteren ist es sehr erfolgreich, wenn mit einer Osteopressur im Hüftbereich und Gesäßbereich behandelt wird. Ebenfalls sollten sogenannte Engpassübungen der unteren Extremität durchgeführt werden, wobei die Gesäßübung sehr wichtig ist. Diese Übungen sollten mindestens zweimal an fünf Tagen in der Woche durchgeführt werden.
Noch eine wichtige Ergänzung:
Wie so oft ist man auch bei diesem Patienten durch blindes Vertrauen auf apparative Diagnostik und eine oberflächliche Diagnostik in die Falle getappt. Oft sind technische Hilfsuntersuchungen überflüssig, wenn eine gute klinische Untersuchung durchgeführt wird.
Leider lässt unser Gesundheitssystem diesen zeitlichen Aufwand nicht zu und die Kosten werden kaum übernommen. Hier ist der Arzt immer in einer Zwangssituation. Mein Wunsch wäre eine Änderung dieses Systems und eine finanzielle und zeitliche Unterstützung von Ärzten, damit eine nicht zu ersetzende gute klinische Untersuchung durchgeführt werden kann.
Hans-Peter war aufgrund der professionellen Untersuchung, des exakten Übungsplanes mit der Kombination einer durchgeführten Therapie innerhalb von ein paar Wochen wieder schmerzfrei und konnte seinen Lieblingssport mit Leidenschaft wieder ausüben. Kommende Woche zeigen wir Ihnen die genannte Gesäßübung ausführlich in einer Bilderreihe.
Ihr Hubert Brüderlein