Wenn Sport zum „Mord“ wird

Medikation Teil 04: Schmerzmittel sind sehr oft nicht die richtige Wahl

© 123rf.com - lzflzf

Aktuelle Blogs

Suchen

Datum

Archive
© 123rf.com - lzflzf

Liebe Leserinnen und Leser,

50 bis 80 Prozent der Hobbymarathonläufer geben bei Befragungen an, vor dem Start regelmäßig präventiv Schmerzmittel einzunehmen. Diese Erkenntnis hat mich wirklich schockiert. Selbst die Weltgesundheitsorganisation bestätigt: Die dritthäufigste Todesursache auf der Welt sind Nebenwirkungen von Medikamenten.

Wenn ich in meiner Praxis meine Patienten frage, warum sie diese oder jene Tabletten einnehmen, ist ihnen nicht immer klar, warum sie das tun. Oftmals nehmen sie Medikamente jahrelang ein, wobei 5 bis 15 Tabletten pro Tag keine Seltenheit darstellen. Einen interessanten Lösungsansatz bezüglich einer Übermedikation hat Prof. HartmutGöbel. Am Anfang der Therapie steht in seiner Kieler Klinik die Entwöhnung von Schmerzmittel beziehungsweise bestimmten Medikamenten. Danach lernen die Patienten binnen zwei Wochen, wie sich Schmerzen ohne Tabletten besser handhaben lassen.

© 123rf.com - 9nong

Nicht umsonst heißt es im Volksmund: Damit habe ich Bauchschmerzen. Die psychische Komponente habe einen sehr großen Stellenwert in der Schmerzwahrnehmung, sagt Professor Göbel. Ängste, Depressionen, Motivation, das Verhalten, die Persönlichkeit, all das spielt eine Rolle. Göbel: „Wir müssen den Leuten vermitteln, wie sie den Schmerz vermeiden.“ Wie gelingt das?

Oft schon durch Veränderung des Lebensstils. Hier sind Eigenmotivation und Eigenverantwortung des Patienten gefragt. Was ist die größte Hürde beim Abbau von Übermedikation?

Ich denke, unser bisheriges Weltbild über Schmerzen, Gesundheit und Krankheit.

Wenn Patienten ganzheitlich ursächlich untersucht werden würden, dann sind wir auch in der Lage, an der Ursache zu arbeiten. In den allermeisten Fällen ist das ursprüngliche Problem unser Lebensstil, der durch bestimmte, unbewusste Glaubenssätze gefördert wird.

Um es noch einmal auf den Punkt zu bringen. Medikamente sind hilfreich, können Leben retten, können unterstützen und notwendig sein.

Das Problem ist ein allgemeiner Mangel an Wissen, über Alternativen zu Medikamenten und die Erkenntnis der eigenen Kraft, Intelligenz undunserer naturgegebenen Selbstheilungskräfte.

In dem Augenblick, in dem ein Patient die Eigeninitiative übernimmt, tun sich nach und nach nebenwirkungsfreie Lösungen auf.

Bleiben Sie gesund und neugierig!

Ihr Hubert Brüderlein

Grafikquelle: https://de.123rf.com/ © lzflzf, © 9nong

Blog teilen:

Andere Blogs, die Sie interessieren könnten

Scroll to Top