Zuhören und die „richtige Taste“ drücken

Bei der Liebscher & Bracht® Schmerztherapie ist die Anamnese die wichtigste Basis

© Adobe Stock - stockyimages

Aktuelle Blogs

Suchen

Datum

Archive
© Adobe Stock - stockyimages

In den letzten beiden Wochen habe ich Ihnen vom Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Schmerzverständnis erzählt. Aber was bedeutet dieser Unterschied nun für meine tägliche Praxis?

Wie kommt ein Schmerzpatient zu mir? Welche Geschichte hat er hinter sich? Wie läuft eine Behandlung beim Liebscher & Bracht® Schmerztherapeuten ab?

Die meisten Schmerzpatienten kommen gezielt über persönliche Empfehlungen in meine Praxis. Diese Empfehlungen werden gegeben von ehemaligen Schmerzpatienten, die von der Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht® begeistert waren. Viele Vortragsteilnehmer schicken ebenfalls Patienten in meine Praxis.

Welche Geschichten haben diese Menschen hinter sich?

Diese Menschen haben seit Jahren Schmerzen, sind von „Pontius zu Pilatus“ gelaufen und haben viele unterschiedliche Diagnosen und Therapien durchlaufen. Aufgrund von fehlendem Erfolg zweifeln immer mehr Schmerzpatienten an sich selbst und suchen teilweise Gesprächstherapeuten auf.

In dieser Zeit haben sie viele Medikamente konsumiert, die kaum noch helfen. Sie leiden zusätzlich unter den Nebenwirkungen, ihre sozialen Aktivitäten werden immer geringer, Freunde werden weniger und die Familie leidet mit.

Der Schmerz bestimmt ihr ganzes Leben. Die Lebensfreude und die Energie sind im Sturzflug. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt! Durch einen Tipp bekommen die Patienten den Hinweis auf die Liebscher & Bracht® Schmerztherapie. Diese Menschen versuchen alles, nehmen Ihre letzte Energie zusammen und suchen einen Liebscher & Bracht® Schmerztherapeuten auf. Gewöhnlicher Weise haben sie einen oder zwei Ordner voller Belege für ihre Leidensgeschichte dabei.

Wie sieht die Behandlung aus, wenn ein Patient in meine Praxis kommt?

Der Patient erzählt, ich höre zu und stelle Fragen. Mit meinen Fragen versuche ich sogenannte Kontraindikationen (Yellow- oder Red Flags) auszuschließen. (Das bedeutet: Ich will mir sicher sein, dass die zugrunde liegende Krankheit den Liebscher & Bracht® Therapieansatz nicht verbietet oder dass hinter den Schmerzen nicht eine ernste organische Erkrankung steckt, die vom Arzt mit klassischer Therapie behandelt werden muss.)

Eine gründliche Anamnese (Eruieren der Krankheitsvorgeschichte) ist das Fundament einer erfolgreichen Behandlung. Was mich v. a. interessiert, ist: Wo tut es weh?

In welcher Körperposition, bei welcher Bewegung oder in welchen alltäglichen Situationen tritt der Schmerz auf? Was verschlimmert den Schmerz und was reduziert ihn? Wie kann der Patient selbst Einfluss auf seinen Schmerz nehmen?

© Adobe Stock - tatomm

Wenn der Schmerzort lokalisiert worden ist, wird versucht den typischen Schmerz zu provozieren. Ich halte genau diesen Winkel, in dem der Schmerz auftritt, dokumentatorisch fest, damit ich nach der Therapie vergleichen kann, ob sie das Schmerzauftreten beeinflusst hat.

Bevor ich mit der sogenannten Osteopunktpressur beginne, bitte ich den Patienten in sich hinein zu fühlen und den akut vorhandenen Schmerz mit einer Prozentzahl von 100 Prozent gleich zu setzen und sich diese Schmerzintensität zu merken.

Die Osteopunktpressur wird entweder im Sitzen oder im Liegen durchgeführt. Hierbei drücke ich verschiedene Punkte des Körpers. Diese Punkte sind Sehnenansätze. Oftmals ist der Patient überrascht, da ich Punkte drücke, die scheinbar mit den Schmerzen nichts zu tun haben. Bei unteren Rückenschmerzen fange ich oftmals erst vorne (im Bereich des Beckens) an, danach dreht sich der Patient in Bauchlage und ich drücke bestimmte Punkte am Rücken. Ich erkläre dabei meinen Patienten die Vorgehensweise.

Bevor ich mit dem Drücken beginne, bitte ich den Patienten, mir in Form von Zahlen auf einer Skala zu sagen, wie stark der Schmerz ist. Eins heißt, der Patient spürt nur ganz leicht etwas. Zehnbedeutet, es tut so weh, dass er es nicht aushalten möchte. Immer wenn der Patient mir die acht oder neun angibt, bleibe ich ca. ein bis zwei Minuten auf der Stelle. Der Patient nimmt dabei einen deutlichen Druckschmerz, der aber noch positiv besetzt ist, wahr. Bei einer acht oder neun muss der Patient noch locker lassen können, atmen können und bei diesem Druckschmerz ca. ein bis zwei Minuten wenn auch vielleicht mit einem gequälten Lächeln aushalten können.

Nach dem ich mehrere Punkte gedrückt habe, bitte ich den Patienten aufzustehen, in sich hinein zu fühlen. Dann wird die schmerzauslösende Bewegung oder Position eingenommen und mit dem Ausgangswert (100 Prozent) verglichen.

Wenn Sie zu den laut einer Liebscher & Bracht® Studie über 90 Prozent der Patienten gehören, die auf diese Therapie positiv reagieren, dann stellen Sie verblüfft fest, dass dieser Schmerz viel weniger geworden ist. In der Regel geben diese Patienten nach der ersten Therapie eine Verbesserung vom Ausgangswert (100 Prozent in der auslösenden Provokationsstellung) um 70 bis 100 Prozent an.

Sind Sie neugierig geworden? Dann erfahren Sie im Block nächste Woche, wie viele meiner Patienten auf das Aha-Erlebnis der Schmerzreduktion reagieren und wie ich Ihnen die Hintergründe erkläre.

Ihr Hubert Brüderlein

Grafikquelle: https://stock.adobe.com/de/ © tatomm; © stockyimages

Blog teilen:

Andere Blogs, die Sie interessieren könnten

Scroll to Top