Liebe Leserinnen und Leser,
die Achillessehne ist die dickste und stärkste Sehne des Menschen. Die Achillessehne ist Belastungen von teilweise über einer Tonne gewachsen. Die Achillessehne überträgt die Kraft der Wadenmuskulatur (Musculus trizeps surae). Zwei Köpfe der Wadenmuskulatur entspringen auf der Rückseite oberhalb des Kniegelenkes (Musculus gastrocnemius) und ein Kopf der Wadenmuskulatur entspringt an der Hinterseite des Unterschenkels. Diese drei Muskelköpfe vereinigen sich zur Achillessehne und haben ihren gemeinsamen Ansatz am Fersenbein.
Wir brauchen die Wadenmuskulatur zum Gehen, Laufen oder Springen. Haben wir Schmerzen im Bereich der Wade/Achillessehne, dann sind wir in unserer Fortbewegung eingeschränkt. Woher kommt der Name Achillessehne? Der Name ist angelehnt an die Sage von Achilles. Achilles war ein Held der griechischen Mythologie. Als Sohn eines menschlichen Vaters und einer göttlichen Mutter war er sterblich. Seine Mutter versuchte aber seinen Sohn Achilles zumindest unverwundbar zu machen und tauchte ihn in den Fluss, der die Unterwelt von der Oberwelt trennt. Die Stelle an der Ferse, an der sie Achilles mit der Hand hielt, blieb jedoch vom Wasser des Flusses unberührt und wurde somit zur einzigen verwundbaren Stelle. Wenn wir im heutigen Sprachgebrauch von einer Schwachstelle reden, verwenden Menschen oftmals das Wort „Achillesferse“.
Den Oberbegriff bei Beschwerden im Bereich der Achillessehne nennt man „Achillodynie“. Welche Menschen sind von Achillessehnenschmerzen betroffen? Betroffene sind meist Sportler und Menschen ab dem 40. Lebensjahr. Etwa 65 Prozent der Achillodynien treten im Zusammenhang mit sportlichen Belastungen und in der Regel bei Läufern auf. Achillessehnenbeschwerden bei Nichtsportlern können in Einzelfällen auch ein Ausdruck einer Systemerkrankung wie z. B. Morbus Bechterew oder Morbus Reiter sein.
Nächste Woche geht es um innere und äußere auslösende Faktoren für Achillodynien.
Bleiben Sie gesund und neugierig!
Ihr Hubert Brüderlein